Ehemalige Synagoge Kobersdorf

Die ehemalige Synagoge Kobersdorf ist an Veranstaltungstagen der Schloss-Spiele Kobersdorf von 18:30 bis 20:30 Uhr zur freien Besichtigung geöffnet. 

Die Synagoge von Kobersdorf wurde zu Pessach (11. April) 1860 im Beisein von Vertretern der jüdischen Gemeinden des Burgenlandes feierlich eröffnet. Bis zu deren Vertreibung im Jahr 1938 diente sie den jüdischen Kobersdorfern und den dazugehörenden Gemeinden als kulturelles, gesellschaftliches und spirituelles Zentrum. Im April 2022 erfolgte nach fast dreijährigen Planungs- und Sanierungsarbeiten die Wiedereröffnung.

Die sanierte Synagoge von Kobersdorf wird seither als Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum mit einem Schwerpunkt auf jüdischer Kultur und Geschichte genutzt. Das Gebäude soll ein sichtbares Zeichen dafür sein, dass das Land Burgenland sich seiner jüdischen Wurzeln, seiner jüdischen Traditionen und seiner Verantwortung für die jüdischen Opfer aus der Zeit des NS-Terrors bewusst ist.

Kaum jemand in Österreich kennt die aus Wien stammende Ruth Maier. Ihre Tagebücher und Briefe sind seit 2014 Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes (Memory of the World).

Ruth Maier wurde 1920 in Wien geboren. Als Jugendliche begann sie Tagebücher zu schreiben. An ihrem 18. Geburtstag wurde sie Zeugin der Gewaltexzesse des Nazi-Mobs während des Novemberpogroms 1938 in Wien: Ruth Maier, die zuvor nur eine lose Beziehung zum Judentum hatte, begann in ihrem Tagebuch eine Auseinandersetzung über ihre Identität. Nach ihrer Flucht aus Wien fand sie im Jänner 1939 Zuflucht in Norwegen. Im November 1942 lieferte die Polizei sie an die Nationalsozialisten aus. Gemeinsam mit Hunderten norwegischen Jüdinnen und Juden von Oslo nach Auschwitz deportiert, wurde sie dort am 1. Dezember 1942 ermordet.

Zur Premiere am 2. Juli werden zwei Führungen angeboten:
18:30 und um 19:30 Uhr (keine Anmeldung erforderlich)


Besichtigungsmöglichkeiten ohne Führung: 4.-7. Juli, 11.-14. Juli, 18.-21. Juli, 25.-28. Juli 2024 (jeweils von 18.30-20.30 Uhr)

Weitere Informationen zur ehemaligen Synagoge Kobersdorf und zur Ausstellung finden Sie unter folgendem Link:

 

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